thailand

Longtailboad in Thailand
Longtailboot auf Koh Phi Phi

THAILAND - Februar / März 2017

Von unserer Thailandreise haben wir uns was Vögel angeht sehr viel erhofft. Schließlich gibt es laut Bestimmungsbüchern und örtlichen Birder-Seiten bis zu 1000 verschiedene Spezies zu beobachten.

Solch eine große Masse an Vögeln muss natürlich auch erst mal beschrieben werden. Entweder, man schleppt einige Bücher mit, die die Vogelfauna des südöstlichen Teil Asiens in verschiedenen Teilen beschreiben - einmal die Küstenregionen, einmal die Berge usw. - oder man vesucht, die Informationen komprimiert zu bekommen. Nach einiger Recherche war klar, dass es nur einige wenige Bücher gibt, die Thailand als ganzes beschreiben. Für diese Variante haben wir uns schließlich auch entschieden. Am geeignetsten erschien uns "A Field Guide To The Birds Of Thailand" (2002) von Craig Robinson aus dem Bloomsbury Verlag.

Bangkok

Hirtenmaina Common Myna in Thailand
Hirtenmaina (Acridotheres tristis )

Die Hauptstadt Thailands ist ein Moloch mit über 8 Millionen Einwohnern und einer Fläche von übern 1500 km² - und das ohne den Einzugsbereich um die Hauptstadt.

Durchflossen wird Bangkok vom Fluss Chao Phraya, in dessen Mündungsbereich die Stadt liegt. Dadurch durchfließt der Fluss die Stadt zum einen auf bis zu 400 m Breite, zum anderen führen zahlreiche Kanäle und Brücken zu einem weit verzweigen Kanalsystem innerhalb Bangkoks. Dieses Kanalsystem lässt sich gut auf einer Bootstour mit einem Longtailboot erkunden. Vom Boot aus bekommt man auch am besten einen ersten Eindruck. Zum einen von der unglaublichen Größe Bangkoks, zum anderen von den Lebensräumen, die die Stadt zu bieten hat. Als erstes Fallen unmengen von Seidenreihern auf, die die Brückenpfeiler und Bootsanleger bevölkern. Während man sich im inneren Deutschlands lange nach ihnen umsehen muss werden sie in Bangkok durch die große Menge schnell uninteressant. Bei einer Fahrt durch die engen Kanäle kann man auch immer wieder verschiedene Schwalben- und Seglerarten ausmachen. Besonders begeistert haben uns jedoch eine Art Schwalbenspinte, die wir leider nicht genauer identifizieren konnten, da sie zu schnell aus dem Sichtfeld verschwunden sind. Vermutlich Braunkopf- oder Blauschwanzspinte.

Seidenreiher Little Egret in Bangkok
Seidenreiher (Egretta garzetta)

Wo sucht man in der Großstadt also am besten nach Vögeln? Die beste Antwort ist hierfür eigentlich immer: In Stadtparks und städtischen Grünanlagen. In Bangkok bietet sich noch eine andere Möglichkeit an, die wir am Anfang gar nicht so "auf dem Schirm" hatten: Die Tempelanlagen! In der buddhistisch dominierten Stadt kann man eigentlich keine 10 Minuten in eine Richtung gehen, ohne auf den nächsten Tempel zu stoßen. Und einer ist schöner als der andere. Diese oft sehr gepflegten Anlagen strahlen eine Aura der Ruhe aus und umgeben sich mit allerlei Grün. Hier finden auch viele Vögel Zuflucht und Ruhe. Was bei uns der Star ist, ist in Thailand der Hirtenmaina. Überall lässt sich dieser Vorgel aus der Starenfamilie antreffen. Selbstverständlich trifft man auch auf die üblichen Haussperlinge, die es scheinbar geschafft haben, den gesamten Globus zu besiedeln. Auch sind in Thailand bis zu 28 Taubenarten heimisch. Neben der Zuchtform der Straßentaube sind hier Sperbertäubchen besonders zu erwähnen.

Sperbertäubchen Zebra Dove in Thailand
Sperbertäubchen (Geopelia striata)

Den Part der Singvögel übernehmen Dajaldrosseln - wobei mir der englische Name Magpie Robin treffender erscheint, sieht die Drossel doch tatsächlich aus wie eine Mischung aus Elster und Rotkehlchen.

Da in den Tropen die Tageslänge auf ziemlich genau 12 Stunden, von 6 bis 18 Uhr begrenzt ist, beginnt kurz nach Sonnenuntergang das Konzert der Magpie Robins. Wenn der Krach der Rushhour langsam nachlässt gib es sogar Momente, in denen der Gesang das alles bestimmende Geräusch ist.

 

Als großen Krähenvogel ist die Dickschnabelkrähe häufig zu beobachten. Sie plündert die vielen Mülltonnen und Essensreste im Stadtbereich.

Vogel Langschopfmaina White-Vented Myna in Thailand
Langschopfmaina (Acridotheres grandis)

Die Parks sollten sich tatsächlich als Goldgrube erweisen. Schon an der Parkgrenze machten verschiedene Maina- und Starenarten auf sich aufmerksam. Darunter auch der Langschopfmaina mit seinem markanten Federschmuck am Schnabel. Die Parks sind von Waranen und Schlangen bevölkert, was uns zunächst sehr exotisch vorkam. Die Locals schien es aber nicht weiter zu kümmern, also haben wir uns mit dem ungewöhnlichen Anblick angefreundet. In den Bäumen der Parks können unter anderem Türkisraken ausgemacht werden. Auf dem Boden war ein Fächerschwanz schwer damit beschäftigt, sein "Rad" zu präsentieren. Duch die Zeichnung am Kopf konnten wir ihn als Malaienfächerschwanz identifizieren. In mancher Fachliteratur wird er auch als Java-Fächerschwanz bezeichnet, wohl auch wegen seines lateinischen Namens Rhipidura javanica. Er ließ sich nicht von den Passanten stören, sprang immer wieder auf eine Mauer und öffnete seine Steuerfedern. Ein niedlicher Anblick.

  Malaienfächerschwanz Pied Fantail opens his tail
Malaienfächerschwanz (Rhipidura javanica)

Als weitere Starenart ist uns der Schwarzhalsstar aufgefallen. Auf einer großen Rasenfläche ergab sich so eine illustre Starengesellschaft: So waren Hirtenmainas, Langschopfmainas und eben die Schwarzhalsstare damit beschäftigt zu Balzen und Nistmaterial zu sammeln. Ein schöner Zufall, dass wir grade zur Balzzeit in Thailand waren - so waren viele der Vögel auch in ihren Prachtkleidern anzutreffen.

 

Die für uns wohl fremdartigste Erscheinung waren zweifelsohne die vielen verschiedenen Bartvögel. Immerhin 15 Arten der Familie der Asiatischen Bartvögel kann man in Thailand antreffen. Während der ersten Tage haben wir immer wieder einen mehrere zig Minuten langen, monotonen Gesang vernommen: "Ping-Ping-Ping-Ping-Ping-Ping-Ping-Ping-Ping...". Erst nach vielen Tagen konnten wir das Geräusch zuordnen. Es stammte vom Rotscheitel-Bartvogel oder auch Kupferschmied. Dieser "Gesang" hatte tatsächlich das Potential ziemlich zu nerven, da es doch auch sehr an einen Wecker erinnert hat, den man einfach nicht aus bekommt.

Coppersmith Barbet on an Branch
Rotscheitel-Bartvogel / Kupferschmied (Psilopogon haemacephalus)

Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir im Verlauf unserer weiteren Reise auf viele weitere Vertreter der Bartvögel treffen werden.

Chiang mai

Wat Chedi Luang Worawihan Temple in Chiang Mai
Wat Chedi Luang Worawihan - Tempelanlage in Chiang Mai
Blanfordbülbül  Streak-eared Bulbul in Thailand
Blanfordbülbül (Pycnonotus blanfordi)

Chiang Mai befindet sich im Norden Thailands auf über 300 m ü. NN. Der Stadtkern der Altstadt ist viereckig angelegt und wird von einem Wassergraben umrundet. Innerhalb dieser Grenzen geht es im Vergleich zu Bangkok richtig beschaulich zu. Neben seinen Night Markets ist Chiang Mai bei vielen Travellern der Ausgangspunkt für ein- oder mehrtägige Trekkingtouren. So kann in der Nähe der vielerorts noch erhaltene Dschungel bewandert werden, auch sind Ausflüge ins benachbarte Laos oder Myanmar beliebt. Wir haben und für eine "Umweltfreundliche" Eco-Tour entschieden, die von

Pooh Eco-Trekking angeboten wurde. Dazu sind wir ins Grenzgebiet zu Myanmar gefahren und sind dort mehrere Stunden durch den Dschungel gewandert. Dabei konnten wir viel Bäume wie Zimt-, Kampfer- oder Kautschukbäume kennenlernen, außerdem viele Kräuter des Waldes. Leider wurden wir Vogel-Technisch im Dschungel ein wenig enttäuscht. So ist der Dschungel zweifelsohne einer der Größten, wenn nicht der größte Lebensraum für Vögel. Nur leider sieht man im Dschungel "den Wald vor lauter Bäumen nicht". Soll heißen, dass die Vegetation so dermaßen dicht ist, dass es unwahrscheinlich schwer fällt einen Vogel zu erspähen. Dazu aber später mehr.

Rotohrbülbül Red-whiskered Bulbul in Thailand
Rotohrbülbül (Pycnonotus jocosus)

Eine große Famile mit über 35 verschiedenen Arten bilden die Bülbüls in Thailand. Im Stadtgebiet konnten wir zwei verschiedene, allgegenwärtige Bülbülarten ausmachen, Den Blanford- und den Rotohrbülbül. Während der Rotohrbülbül mit seiner markanten Federhaube leicht zu erkennen und auch als Käfigvogel äußerst beliebt zu sein scheint, fiel uns das Bestimmen des Blanfordbülbüls deutlich schwerer. Auf den ersten Blick gibt es 10-15 Bülbüls die durch ihr Aussehen in Frage kämen. Letztendlich war das helle Auge und die doch etwas markante Backenzeichnung das bestimmende Element.

  Lineated Barbet Streifenbartvogel in Chiang Mai
Streifenbartvogel (Psilopogon lineatus)

Auch die Barvögel waren in der Gegend um Chiang Mai mit vielen Arten vertreten. Im Stadtpark konnten wir den Streifenbartvogel ausmachen. Wenig später ist uns unser bekannter aus Bangkok, der "Kupferschmied" wieder begegnet. Ein dritter Vertreter der Bartvögel sollte später noch folgen.

Auch in Chiang Mai erwies sich der Stadtpark als äußerst lohnend. So konnten wir neben den Bartvögeln auch eine weitere Fruchttaubenart beobachten, die Perlhalstaube.

Spotted Dove Perlhalstaube in Chiang Mai
Perlhalstaube (Streptopelia chinensis)
Junglefowl Bankivahuhn in Chiang Mai
Bankivahuhn (Gallus gallus) - domesticus?

Im Stadtpark ist uns auch ein Hahn mit Henne aufgefallen. Prinzipiell befindet sich Thailand in dem Gebiet, in dem das Bankaviahuhn heimisch ist. Dies ist die Stammform unserer heutigen Haushühner. Wir fanden einen jungen Hahn und konnten uns nicht darauf einigen, ob es sich nun um einen domestizierten Haushahn handelt oder doch um die Wildform des Bankaviahuhns.

Ebenfalls rund um den Stadtpark ist uns ein kleiner Singvogel aufgefallen, der durch seine Zeichnung besonders reizvoll war: der Scharlachmistelfresser.

Dieser sich von Beeren ernährende Singvogel hat auf seinem schwarzen Federkleid einen auffällig langen, roten Streifen, der sich über den gesamten Rücken zieht. Dadurch fällt er besonders auf.

 Scarlet-backed Flowerpecker Scharlachmistelfresser in ChiangMai
Scharlachmistelfresser (Dicaeum cruentatum)
Coppersmith Barbet singing on a tree
Rotscheitel-Bartvogel (Psilopogon haemacephalus)

Olive-backed Sunbird picking some flowers
Grünrücken-Nektarvogel (Cinnyris jugularis)

Von unserem Hotelbalkon aus konnten wir in den Bäumen eine kleine Gruppe Grünrücken-Nektarvögel beim Fressen von Nektar beobachten. Erst sahen wir nur das Weibchen, welches sich an einen Kolibri erinnernd von Blüte zu Blüte bewegt hat. Später kam noch das Männchen mit seinem intensiv leuchtendem Brustschild dazu. Bei über 30 verschiedenen Arten von Nektarvögeln in Thailand war das schon ein kleiner Teilerfolg, wir waren uns aber sicher, noch viele andere Nektarvögel sehen zu können.

Thai Jungle in the Northern Mountains
Der Dschungel im Grenzgebiet zu Myanmar

Bei unserer Dschungeltour haben wir versucht, so viele Vögel wie möglich zu bestimmen. Durch die dichte Vegetation ist uns das leider nur bedingt gelungen. Wir konnten schon viele Arten am Ruf lokalisieren, leider aber nicht bestimmen. Nur einige, wenige Arten konnten wir zweifelsfrei identifizieren. Da sich die Vögel überwiegend in den Baumkronen aufhalten war das Fotografieren auch mit gewissen Schwierigkeiten verbunden.

Zu Beginn unserer Tour konnten wir noch einen "LBJ" (Little Brown Job - oder auf deutsch KBV- "Kleiner brauner Vogel") ausmachen, den wir mit ziemlicher Sicherheit als Grauschmätzer deuten konnten. Zu dem Zeitpunkt waren wir aber erst am Rand des Dschungels.

Nach einiger Zeit konnten wir einen weiteren Vertreter der Bartvögel identifizieren, den Blauwangen-Bartvogel. Im dichten Blattwerk der Dschungelbäume haben wir immer wieder einen gelben Vogel fliegen gesehen, der zu erst an einen Pirol erinnert hatte. Nach längerer Recherche konnten wir ihn der Gruppe der Menningvögel zuordnen, sehr wahrscheinlich einen Kurzschnabel-Menningvogel. Weit entfernt waren noch zwei Silhouetten von krähenähnlichen Vögeln auszumachen. Hier fiel das bestimmen noch schwerer. Bei einem der beiden dürfte es sich wohl um einen Krähendrongo handeln, da der Schwanz doch sehr markant ist. Der andere Vogel hinterlässt eine gewisse Unsicherheit beim Bestimmen. Wahrscheinlich, aufgrund der roten Bein- und Schnabelfarbe kann er den Bülbüls zugerechnet werden. Die genaue Art dürfte der Madagaskar-Fluchtvogel, eine Bülbülart sein.

Blackchat
Grauschmätzer (Cercomela melanura)
Blue-throathed barbet in Thailand
Blauwangen-Bartvogel (Psilopogon asiaticus)
  Short-billed Minivet flying
Kurzschnabel-Menningvogel (Pericrocotus brevirostris)
Shilouette of an Crow-billed Drongo
Krähendrongo (Dicrurus annectans)
Black bulbul
Madagaskar-Fluchtvogel (Hypsipetes leucocephalus)

ko lanta

Pool of the New Coconut Bungalow hotel on Ko Lanta
New Coconut Bungalow - unsere Unterkunft auf "Lanta"
Chinese Pond Heron Bacchusreiher on Ko Lanta Beach in Thailand
Bacchusreiher (Ardeola bacchus)

Die Insel in der Andamannensee sollte sich als großartige Möglichkeit zum Birden herausstellen. Wir bezogen unseren Bungalow direkt am Strand. Als ersten sollten uns die Bacchusreiher auffallen, die sehr, sehr häufig sind. Außerdem waren noch fünf weitere Reiherarten zu sehen, aber dazu später mehr.

Die Bacchusreiher erinnern von ihrer Gestalt her ein wenig an Nachtreiher. Im Flug sind aber ihre reinweißen, großen Flügel gut zu erkennen. Sie bevölkern Strände und durch Gezeiten trocken gefallene Flachwasserzonen. Auch sind sie in Parks und sogar Hotelgrünanlagen zu sehen.

Als weiterer relativ häufiger Vogel ist die Brahmienweih zu sehen. Dieser Greifvogel segelt die Strände und Flachwasserzonen auf und ab. Wir konnten beobachten, wie er sich ähnlich der Jagdweise einer Sumpfohreule auf den Rücken dreht und dann ins flache Wasser schießt, um einen Fisch raus zu holen. Und das keine 5 Meter von im Meer badenden Menschen. Mit ihrem weißen Kopf und den rötlichbraunen Flügeln fallen sie sehr schnell auf. Sie rasten auf den Palmen, die die Strände auf Ko Lanta säumen. Für uns auch ein seltener Anblick, einen so großen Greifvogel auf einer Palme sitzen zu sehen.

Indian Roller Bird on a Palmtree in Thailand
Hinduracke (Coracias benghalensis)

In Bangkok haben wir ein paar Mal flüchtig einen eichelhähergroßen Vogel beobachten können. Erst dachen wir an eine Blauracke, wie sie auch in Europa zu sehen ist. Die Recherche hat aber ergeben, dass es sich um die asiatische Schwesternart, die Hinduracke handelt. Endlick konnten wie diesen schönen Vogel am Strand auf Ko Lanta fotografieren. Er saß auf einem Palmenstumpf und hat sich von uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Beim Auffliegen konnten wir seine Flügelzeichnung in voller Pracht bewundern.

Sehr viel frustrierender war die Tatsache, dass von den bis zu 15 möglichen Eisvogelarten wir immer nur ein und die selbe Art gesehen haben. Das war echt bitter, denn in wenig anderen Ländern gibt es eine so große Menge an diversen Eisvögeln. In unserem Fall war es - und das egal, wo in Thailand wir waren, ob Stand oder Mangrovenwald, ob Wattflächen oder Inlandsfluss - immer der Halsbandliest. Nicht, dass dieser weniger schön ist. Aber die anderen Lieste sehen doch viel exotischer aus und wäre sicherlich ein Foto wert gewesen.

Lesser Sand Plover Mongolenregenpfeifer on a beach in Thailand
Mongolenregenpfeifer (Charadrius mongolus)

Sehr erstaunt war ich über das Fehlen von so gut wie allen Limikolenarten. Das Bestimmungsbuch ist tatsächlich an diesem Kapitel nicht besonders gut, jedoch gibt trotzdem eine große Menge an Stranläufern, Regenpfeifern und anderen Schnepfenvögeln. In unserem Fall konnen wir nur einen einzigen Mongolenregenpfeifer in der Ferne ausmachen. Immerhin.

Entgegen dem Rest Thailands waren auf Ko Lanta die Bülbüls weit weniger vertreten. So konnten wir nur eine Art feststellen, den Gelbbauchbülbül.

Dieser war zum Glück anhand seiner dunklen Maske und dem gelben Untergefieder relativ gut zu erkennen - im Gegensatz zu vielen anderen Bülbüls auf unserer Reise.

Auf Lanta hatten wir ein ähnliches Erlebnis wie in Bangkok: wir konnten einen Vogel hören. Jeden Abend, stundenlang. Und genau wie in Bangkok die Kupferschmiede war der "Gesang" alles andere als melodisch und schön. Ein Stundenlanges "uaaah-uaaah-uaaah-uaaah-uaaah". Gesehen haben wir ihn leider nie. Erst zu Hause hat eine langwierige Recherche auf Xeno-Canto ergeben, dass es sich um den Indischen Koel (Eudynamys scolopaceus) gehandelt hat. Gut zu wissen, welcher Vogel da stundenlang seinen begrenzt schönen "Gesang" vor sich hin schmetterte. Auch konnten wir wieder eine Spint-Art über unserem Hotel kreisen sehen - leider wieder zu kurz und zu schnell, um sie sicher bestimmen zu können, was sehr, sehr schade ist.

Striated heron Mangrove Heron
Mangrovenreiher (Butorides striata)

Mit einem Lontailboot haben wir einen Ausflug in ein Naturschutzgebiet mit dichem Mangrovenbewuchs unternommen. In diesen Flachwasserzonen konnten wir weitere Reiherarten sehen. Neben dem allgegenwärtigen Silberreiher waren in den dichten Wurzeln der Mangroven vereinzelt Mangrovenreiher unterwegs. Neben dem Reihern war wieder die uns bekannten Brahmienweih unterwegs, außerdem noch Fischadler. Das Highlight waren aber die vielen Regenbrachvögel und Großen Brachvögel, die direkt neben einander im Wasser standen und so gute Vergleichsmöglichkeiten geboten haben. Ich war auch ziemlich erstaunt, weil wir mir dem Boot relativ nah an die Schlammflächen ranfahren konnten, ohne, dass die Vögel aufgeflogen sind. Die Fluchtdistanz ist viel geringer als in Europa.

Osprey in Ko Lanta
Fischadler (Pandion haliaetus)
Kuhreiher Cattle Egret in Ko Lanta
Kuhreiher (Bubulcus ibis)

Eine von zwei weiteren Reiherarten, die uns aufgefallen sind waren die Kuhreiher. Während sie in Deutschland eine ziemliche Seltenheit sind, sind sie in Thailand relativ häufig. Hier sind sie tatsächlich neben Weideflächen für Rinder anzutreffen. Leider haben sie im Gegensatz zu anderen Reiherarten in Thailand doch eine ziemlich große Scheu und fliegen schnell auf, wenn man sich ihnen nähert.

Eastern reef egret heron flying over the sea
Riffreiher (Egretta sacra)

Die andere der beiden Reiherarten war der Riffreiher. Wir hatten die Gelegenheit die dunkle Morphe sehen zu können. Neben dieser treten auch ganz weiße Vögel der hellen Morphe auf. Wir waren erstaunt, als wir ihn das erste Mal über die Meeresoberfläche haben fliegen sehen. In der prallen Sonne erscheint das schwarze Gefieder fast weiß. Die Reflektion scheit so groß zu sein, dass man ihn aus der Entfernung und nur flüchtig beobachtet tatsächlich als "Weiß" bezeichnen würde.

Pied Imperial Pigeon on a Palm tree in Ko Phi Phi
Zweifarben-Fruchttaube (Ducula bicolor)

Bei einem Tagesausflug nach Maya Bay, bekannt aus dem Film "The Beach" mit anschließendem Aufenthalt auf Ko Phi Phi konnten wir endlich eine weitere der zahlreichen Taubenarten Thailands sehen. Es handelt sich dabei um die unheimlich große Zweifarben-Fruchttaube. Wenn man aus den gemäßigten Breiten kommt ist ein Taube auf einer Palme ein ungewöhnliches Bild. Da viele Tauben, darunter besonders viele Fruchttauben in den Tropen vorkommen relativiert sich diese Ansicht aber schnell wieder.

Ein weiterer Vogel, den wir nur auf Ko Phi Phi sehen konnten war die Türkisracke oder Dollarvogel. Auch dieser gehört zu den Racken, wie die Hinduracke. Der Name stammt von der hellen Zeichnung auf den Flügeln während des Fluges, die entfernt an eine silberne Dollarmünze erinnern - sagt zumindest Wikipedia zu diesem seltsamen Namen.

Dollarbird in Thailand
Türkisracke oder Dollarvogel (Eurystomus orientalis)

Als weitere Hochseearten sind noch eine Fregattvogelart und eine Seeschwalbenart zu erwähnen. Die Fregattvögel haben wir auf der Überfahrt zum Tauchen nach Ko Haa ganz weit weg am Himmel kreisen sehen. Durch die Entfernung war ein vernünftiges Foto und damit eine sichere Bestimmung leider kaum möglich. Durch den Lebensraum und das Verbreitungsgebiet würde am ehesten ein Artielfregattvogel zutreffen.

Gleiches gilt für die Seeschwalbe. Auch sie hat in einiger Entfernung unser Boot begleitet. Dabei war es so gut wie unmöglich, diese näher zu bestimmen. In Frage kämen Fluss- oder Rosenseeschwalbe, aber das ist zum Teil nur spekulation.

Was hingegen sehr auffällig war war das komplette fehlen von Möwen. Während unserer gesamten Zeit haben wir tatsächlich keine einzige Möwe, weder Großmöwen noch inländische Möwen gesehen. Wenn man die Raubmöwen weg lässt gäbe es immerhin 11 verschiedene Möwenarten, die für Thailand in Frage kämen. Wir konnten keine davon sehen.

Railay beach & Khao Sok National park

Rocks on the beach of railay beach
Karst-Felsen am Strand von Railay Beach
Pacific swallow bird on a roof
Südseeschwalbe (Hirundo tahitica)

Nach Ko Lanta haben wir uns etwas Ruhe und Entspannung gegönnt. Für ein paar Tage sind wir im vornehmen Hotel "Railay Princess Resort and Spa" auf der Halbinsel Railay Beach abgestiegen. Diese Halbinsel, die nur per Boot erreichbar ist sollte sich als Glücksgriff erweisen. So konnten wir vom Hotel aus viele Beobachtungen mitnehmen. Bereits an der Eingangstür haben uns einige Schwalben entdeckt. Nach der ersten Annahme, dass es sich wohl um gewöhnliche Rauchschwalben handelt hat ein zweiter, prüfender Blick ergeben, dass es doch die Südseeschwalbe ist. Sie erscheinen etwas kleiner und zierlicher als unsere Rauchschwalben, außerdem fehlt das dunkle Brustband.

 

Wie sich herausstellen sollte hatten wir von unserem Balkon den besten Blick in den sehr schön gestalteten Hotelgarten. Die Bäume in dem Garten boten allerhand Vögeln genug Verstecke und zugleich ausreichend Nahrungsquellen. Durch die exponierte Lage der Halbinsel regnen sich oft große Gewitterwolken ab - und viele der Vögel suchen Schutz in Bäumen.

Scarlet-backed flowerpecker in a tree
Scharlach-Mistelfresser (Dicaeum cruentatum)

So konnten wir die schon aus Chiang Mai bekannten Scharlach-Mistelfresser bei der Nahrungssuche beobachten. Sie sind von Baum zu Baum geflogen und haben dort die kleinen Früchte abgeerntet.

Neben den Mistelfressern sind und Amsel-ähnliche Vögel aufgefallen, die überall im Hotelgarten zu finden waren. Sehr viel erinnerte an eine Amsel, sowohl größe als auch das Aussehen. Nur schillerte ihr Gefieder bläulich.

Es sollte sich herausstellen, dass es sich um die Purpurpfeifdrossel handelt.

 

Außerdem waren immer wieder Bacchusreiher in den Bäumen zu finden, auch ihnen schien das Regenwetter mit seinen tropischen Regengüssen nicht zu gefallen. Während wir auf unserem Balkon im Trockenen saßen und die Szenerie aus Regen und Schutz suchenden Vögeln beobachtet haben ist uns ein schwarz-weißer Rallenvogel aufgefallen. Erst suchte er einen Teichrand nach Nahrung ab, später jeden kleinen Wassergraben, der das Gelände durchgezogen hat. Trotzdem wurden wir das Gefühl nicht los, dass diese eigentlich wasserliebende Art auch genug vom Regenguss hatte.

Ein Blick ins Bestimmungbuch hat verraten, dass es sich hier um die Weißbrust-Kielralle gehandelt hat.

Blue Whistling Thrush on a balcony
Purpurpfeifdrossel (Myophonus caeruleus)
White-brested waterhen on gras in thailand
Weißbrust-Kielralle (Amaurornis phoenicurus)

Little Spiderhunter bird on a tree
Weißkehl-Spinnenjäger (Arachnothera longirostra)

Äußerst überrascht waren wir, als wir in den wenigen Regenpausen immer wieder kleine, gelbe Vögel mit langem Schnabel durch die dichte Vegetation fliegen sehen konnen. Anfangs haben wir angenommen, dass es sich wohl um eine Art Nektarvogel handeln könnte. So recht konnten wir allerdins keinen entsprechenden Vogel finden, auf den die Beschreibung zutreffen konnte. Schließlich haben wir festgestellt, dass wir uns vom langen Schanbel haben täuschen lassen - der im ersten Moment tatsächlich auf einen Nektarvogel hingedeutet hat. Es handelte sich jedoch um einen Weißkehl-Spinnenfresser.

Und dessen Nahrung sind tatsächlich Spinnen und kleine Insekten.

 

Das Highlight unseres Aufenthaltes in Railay Beach war jedoch die erste Nashornvogel-Art, die wir in unserem Urlaub sehen konnten.

Auf der Halbinsel herrscht ein ziemlich großer Tiedenhub. Während bei Flut das Wasser bis an die Hotelmauern heran reicht fällt bei Ebbe ein beträchtlicher Teil trocken. Die großen Schickflächen werden dann vor allem von Krabben bevölkert. Eigentlich ein Garant für Vögel. Diese ließen in Railay aber tatsächlich auf sich warten. Lediglich ein Eisvogel - und zu allem Überfluss "nur" ein Halsbandliest, den wir schon aus anderen Landesteilen kannten konnte auf der Schlickfläche regelmäßig beobachtet werden. Schade - leicht enttäuscht kehrten wir von unserer Exkursion zurück ins Hotel als wir plötzlich eine Ansammlung von Menschen sahen, die in einen Baum hoch sahen. Der Grund dafür war, dass dort eine Famile Brillen-Languren in aller Ruhe den Tag verstreichen ließen. Ein toller Anblick. Wir waren sehr begeistert, diese Affenart quasi mitten in Railay anzutreffen. Während sich die Menschentraube langsam auflöste fiel uns auf, dass da noch was im Baum saß.

Und was da im Baum saß! Ein großer, schwarzer Vogel. Als erstes waren wir von der Größe überrascht. Mit einer Länge von ca. 70 cm und einer Spannweite von über einem Meter ein imposanter Anblick. Und dann natürlich noch der rießige Schnabel. Wir hatten einen Orienthornvogel vor uns! Äußerst begeistert waren wir auch davon, dass er trotz seines rießigen Schnabels die Früchte der Bäume äußerst filigran abreißen konnte.

Wie alle Nashornvögel ist auch der Orienthornvogel ein Höhlenbrüter. Die auch bei Kletterern beliebten Karstfelsten bei Railay bieten ihnen sehr günstige Möglichkeiten zur Brut.

White-bellied sea eagle flying in Railay Beach
Weißbauchseeadler (Haliaeetus leucogaster)

Bevor es für uns weiter ging suchten wir die Gegend doch noch genauer ab, in der Hoffnung, weitere Hornvogel zu finden. Vor allem haben wir uns auf die Felsen konzentriert, da es hier evtl. wahrscheinlicher war, weitere Vögel zu erspähen. Leider hat das nicht sollen sein. Dafür haben wir zwei rießige Silhouetten am Himmel entdeckt. Sie waren in großer Höhe über einen Felsen unterwegs und trotzdem konnten wir erahnen, dass es sich um wirklich große Greifvögel handeln musste. Viele Details waren zwar nicht erkennbar - jedoch waren die Flügel von unten gesehen sehr schwar schwarz-weiß abgegrenzt.

Hier haben wir zwei Weißbauchseeadler gefunden!

khao sok national park

Crimson sunbird picking some flowers
Karmesinnektarvogel (Aethopyga siparaja)

Für den letzten Teil unserer Reise haben wir uns etwas ganz besonderes aufgehoben. Die letzten Tage in Thailand verbrachten wir gut organisiert von

Elephant Hills im Khao Sok Nationalpark.

Elephant Hills setzt sich für ökologischen und nachhaltigen Tourismus ein. Anders als in den meisten thailändischen Einrichtungen, in denen man mit Elefanten interagieren kann wird sich hier sehr um das Wohl der Dickhäuter und ihrer Führer, der Mahoud gekümmert. Als erstes und allerwichtigstes Credo: Elefantenreiten ist tabu!

Viele der Elefanten wurden bis Ende der 80er Jahre in der Forstwirtschaft zum Fällen und Transport der Baumstämme genutzt. Als später Harvester und Erntemaschinen ihre Arbeit effektiver, schneller und billiger verrichten konnten blieb für die Elefanten und ihre Elefantenführer nicht mehr viel.

Ein Elefantenführer bleibt sein Leben lang mit ein und dem selben Tier verbunden.  Für die Familien der Mahouds brach so ihre einzige Einkommensquelle weg. Gleichzeitig eröffneten viele Elefantenparks, ein wahrer Touristenmagnet in Thailand. Der Umgang und die Behandlung der Elefanten ist dabei mehr als zweifelhaft - oft gleichen diese Parks eher einem Zirkus.

Elephant Hills setzt sich dafür ein, dass die Elefanten einen ruhigen Lebensabend verbringen können. So werden ihnen große Weideflächen zur Verfügung gestellt, außerdem Teiche, in denen sie ihre Bäder nehmen können. Als Teil der Interaktion mit den Elefanten können die Touristen bei der Pflege helfen, in dem sie beim Waschen der Dickhäuter helfen. Auch wird gemeinsam Obst und Gemüse vorbereitet, um später bei der Fütterung zu helfen. Die Einnahmen kommen wiederum den Mahouds zugute, die nun wieder in einer festen Einstellung arbeiten können.

Black crested bulbul in the Khao Sok National Park
Goldbrustbülbül (Pycnonotus melanicterus)

Die Unterbringung im "Dschungel-Camp" kann man am ehesten mit Luxuscampen beschreiben. Im Englischen gibt es den Ausdruck "Glamping" - glamorous camping. Man schläft zwar in Zelten - jedoch habe diese ein eigenes, gemauertes Bad mit Dusche und WC, ein fest installiertes und unheimlich bequemes Doppelbett, außerdem noch Stühle, einen kleinen Schrank und einen Tisch.

Vor dem Zelt hatte man eine kleine Tarasse mit zwei Liegestühlen und Hängematte. Das ganze Gelände befindet sich am Rand des Khao Sok Nationalparks, das immernoch Primärwaldanteile hat. Von der Tarasse aus kann man viele Vögel direkt beobachten, so zum Beispiel den Karmesinnektarvogel oder den Goldbrustbülbül.

 

Tagsüber verbringt man Zeit mit den Elefanten und macht eine geführte Bootssafari im 2-er Kajak über den Fluss. Vom Fluss aus lassen sich ebenfalls verschiedene Vögel und sogar Baumschlangen erspähen. Die Bestimmung fällt hingegen nicht immer leicht.

Nach dem oppulenten Buffet zum Abend zieht man sich in seine Zelte zurück und genießt die Show zur Nacht: jetzt versuchen sich die Grillen und Zikarden in ihrer Lautstärke mit den Vögeln der Nacht zu messen. Ein erhabenes Gefühl in dieser Kulisse einzuschlafen.

View over the Chian Lao Lake from the tent
Chian Lao Stausee - Ausblick aus dem Zelt

Den zweiten Teil des Aufenthalts im Nationalpark verbringt man auf dem Chiao-Lan-Stausee. Dieser Stausee hat ungefähr die doppelte Seefläche des Chiemsees und zahlreiche Verzweigungen und Seitenarme. Als der Stausee in den 80er Jahren angelegt wurde ist aus Naturschutzsicht vieles Schief gelaufen. So wurden weite Teile des Nationalpark-Waldes überflutet und die Tiere fanden auf vielen kleinen Inseln die letzten trockenen Stellen. In einer groß angelegten Aktion hat man schließlich versucht, die Tiere auf ihren kleinen Inseln einzufangen und umzusiedeln. Leider sind sehr viele Tiere dabei gestorben. Seit dem hat sich aber die Lage weitestgehend normalisiert und die Ufer des Sees haben sich etabliert. An die vergangene Zeit erinnern mancherorts noch tote Baumstämme, die aus dem See in die Höhe ragen.

In der Zwischenzeit bietet der See samt angrenzendem Nationalpark vielen Tieren einen sicheren Lebensraum. Elefanten, Brillenbären, Tapire, Leoparden und Affenarten wie Makaken, Brillenlanguren und Weißhandgibbons gehörten zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten, die immer wieder von Wildtierkameras in unmittelbarer Nähe des Camps erfasst werden.

 

Dabei ist man in schwimmenden Zelten untergebracht, die in ihrer Ausstattung dem Rainforest Camp in nichts nachstehen. Insgesamt 28 Zelte sind auf Ponton nebeneinander aufgereiht und mit einem Steg mit einander verbunden. Es gibt außerdem noch zwei große Versorgungszelte, in denen man gemeinsam Frühstück, Mittag- und Abendessen einnimmt.

Jedes Zelt hat somit einen großartigen Seeblick, eine kleine Terrasse mit Liegestühlen und ein privates Kajak zum paddeln.

Sobald die Sonne untergeht kann man in einer großartigen Show den Weißhandgibbons bei ihrem Gesang zuhören. 

three Bushy-crested Hornbill flying
Kurzschopf-Hornvogel (Anorrhinus galeritus)

Das Highlight aus Birdingsicht sind sicherlich die vielen Hornvögel, die man im Nationalpark finden kann. So lassen sich direkt von seiner schwimmenden Terrasse aus u.a. Kurzschopf-Hornvögel beobachten.

Viele der früheren Bäume ragen als Totholz aus dem See. Diese Bäume eignen sich perfekt als Ansitz für kleine und große Fischjäger wie Eisvögel und Fisch- und Seeadler.

 

Wir waren schon vom Überflug der Kurzschopf-Hornvögel begeistert, als wir wenig später einen noch größeren Hornvogel sehen konnten. Dabei handelte es sich um den majestetischen Doppelhornvogel.

Mit seiner Größe und dem rießigen Schnabel ein absolut imposanter Auftritt, wie er langsam in großer Höhe über den See gesegelt ist.

Great Honrbill flying over a lake
Doppelhornvogel (Buceros bicornis)

Schweren Herzens verließen wir die schwimmende Zeltstadt. Es waren absolut entspannte, ruhige und naturverbundene Tage. Als ob auf dem See in einem Zelt zu schlafen nicht schon Abenteuer genung wäre nahmen wir noch viele andere Eindrücke mit. Das Lied der Gibbons zum Abend und am Morgen, Brillenlanguren in den Bäumen, der Gesang der Dschungelvögel, die imposanten, riesigen Nashornvögel, die viele Seeadler... man kommt leicht ins Schwärmen beim Erzählen.

Zum Abschied auf der Bootsreise zum Ufer bot sich nochmal die Gelegenheit, die Weißbauchseeadler aus der Nähe sehen zu können, während sie von den toten Bäumen aus im See nach Nahrung suchen.

White-bellied sea eagle on a tree in thailand
Weißbauchseeadler (Haliaeetus leucogaster)

Resümee

Mit fast 50 neuen Arten kann sich der dreiwöchige Urlaub durchaus sehen lassen. Klar wären bei fast 1000 möglichen Arten noch einige drin gewesen. Jedoch ist das eine sehr gute Ausbeute, wenn man nicht nur zum Birden in Thailand ist. Durch viele verschiedene Lebensräume bietet sich Thailand sehr gut zum Birden an. Man sollte jedoch bedenken, dass viele Teile des Landes durch den tropischen Einfluss mit immergrünen Wäldern bewachsen sind, in denen das Vögel sehen doch sehr schwer fällt. Hingegen ist uns das völlige fehlen von Möwen aufgefallen. Auch kamen Limikolen in den von uns besuchen Gebieten relativ selten bis gar nicht vor, wobei der Lebensraum, vor allem auf Lo Lanta durchaus hergegeben hat. Andererseits kann man alleine bei einem Städtetrip nach Bangkok oder Chiang Mai schon gut 20 - 25 Arten abhaken.

Greifvogelfans kommen ebenso auf Ihre Kosten, da durch viele Weihen, Adler und Fischadlerarten einiges geboten ist. Eine große Anzahl an Bülbüls macht die Unterscheidung und Bestimmung zwar nicht leicht - die Checkliste aber voll.

Und zwischen all dem Birden und Vogel suchen kann man so gut wie überall prima essen und sich an den vielen hundert Kilometer Strand bestens erholen - etwas Spass sollte der Birdingurlaub ja auch machen :)

Artenliste alphabetisch

1. Arielfregattvogel (Fregata ariel)

 

2. Bacchusreiher (Ardeola bacchus)

 

3. Bankivahuhn (Gallus gallus)

 

4. Blanfordbülbül (Pycnonotus blanfordi)

 

5. Blauwangen-Bartvogel (Megalaima asiatica)

 

6. Brahminenweih (Haliastur indus)

 

7. Dajaldrossel (Copsychus saularis)

 

8. Dickschnabelkrähe (Corvus macrorhynchos)

 

9. Doppelhornvogel (Buceros bicornis)

 

10. Fischadler (Pandion haliaetus

 

11. Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)

 

12. Gelbbauchbülbül (Pycnonotus goiavier)

 

13. Goldbrustbülbül (Pycnonotus melanicterus)

 

14. Grauschmätzer (Saxicola ferreus)

 

15. Großer Brachvogel (Numenius arquata)

 

16. Grünrücken-Nektarvogel (Cinnyris jugularis)

 

17. Halsbandliest (Todiramphus chloris)

 

18. Hinduracke (Coracias benghalensis)

 

19. Hirtenmaina (Acridotheres tristis)

 

20. Karmesinnektarvogel (Aethopyga siparaja

 

21. Krähendrongo (Dicrurus annectans)

 

22. Kuhreiher (Bubulcus ibis)

 

23. Kurzschnabel-Mennigvogel (Pericrocotus brevirostris)

 

24. Kurzschopf-Hornvogel (Anorrhinus galeritus)

 

25. Langschopfmaina (Acridotheres grandis)

 

26. Madagaskar-Fluchtvogel (Hypsipetes leucocephalus)

 

27. Malaienfächerschwanz (Rhipidura javanica)

 

28. Mangrovenreiher (Butorides striata)

 

29. Mongolenregenpfeifer (Charadrius mongolus)

 

30. Orienthornvogel (Anthracoceros albirostris)

 

31. Purpurpfeifdrossel (Myophonus caeruleus)

 

32. Regenbrachvogel (Numenius phaeopus)

 

33. Riffreiher (Egretta sacra)

 

34. Rotohrbülbül (Pycnonotus jocosus)

 

35. Rotscheitel-Bartvogel (Megalaima haemacephala)

 

36. Scharlachmistelfresser (Dicaeum cruentatum)

 

37. Schwarzhalsstar (Gracupica nigricollis)

 

38. Seidenreiher (Egretta garzetta)

 

39. Silberreiher (Egretta alba)

 

40. Sperbertaube (Geopelia striata)

 

41. Streifenbartvogel (Psilopogon lineatus)

 

42. Südseeschwalbe (Hirundo tahitica)

 

43. Türkisracke (Eurystomus orientalis)

 

44. Weißbauchseeadler(Haliaeetus leucogaster)

 

45. Weißbrust-Keilralle (Amaurornis phoenicurus)

 

46. Weißkehl-Spinnenjäger (Arachnothera longirostra)

 

47. Weißnestsalangane (Aerodramus fuciphagus)

 

48. Zweifarben-Frauchttaube (Ducula bicolor)